Die Frutz verläuft im oberen Laternsertal durch eine tiefe und schwierige Schlucht die zahlreiche Stufen, Katarakte und klammartigen Passagen bietet. Sie lässt sich in 3 Abschnitte unterteilen, die sich je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad unterschiedlich miteinander kombinieren lassen.
Eins gleich vorweg, man muss aus der Schlucht rausbuckeln, das gehört bei der Frutz dazu. Am Ende der Innerlaternser führt zwar eine Straße zum Fluss, diese sollte aber nicht befahren werden - seht es als zusätzliche Trainingseinheit sehen. ;-)
Es bieten sich zwei Einstiegsmöglichkeiten an - am Zusammenfluss der beiden Quellfüsse, oder direkt am Schluchteingang. Der erste Abschnitt vor der eigentlichen Schlucht ist leichtes Wildwasser zum einpaddeln. Unter einer Fußgängerbrücke erwartet einen die erste anspruchsvolle Stelle - direkt anschließen geht es in die Schlucht die sich sehr bald klammartig verengt. Dieser Anfang ist schon recht sportlich zu fahren und macht Spaß. Etwa 400 m nach Schluchteingang kommt ein ein unscheinbarer Schlitz, er kann links gechickt werden. Direkt anschließend ist die markanteste Stelle erreicht. Wer an dieser Stelle überlegt, sollte lieber mehrfach die Eingangsschlucht fahren, als in die Kernschlucht einzufahren.
Auch die darauffolgende Stelle sollte nicht unterschätzt werden, hier kommt es auf die richtige Linie an, diese kurz zu scouten schadet nicht. Die zweite Schluchthälfte kann man dann einfach nur genießen, kleinere Stufenkombinationen wechseln sich mit ruhigen Abschnitten ab.
Fakten
Einstieg:
Am Zusammenfluss der beiden Quellflüsse. Von der Straße aus kann man gut durch den Wald zur Frutz laufen. Alternativ kann man auch direkt vor der eigentlichen Schlucht an einer Fußgängerbrücke einsteigen. Diese ist zu Fuß über einen Feldweg erreichbar (Nicht mit dem Auto befahren!!).
Ausstieg:
Etwa 100 Meter nach einer Fußgängerbrücke. Achtung: nicht in die Klamm der Hufeinenstufe einfahren.!!!
Es führt ein kleiner Pfad aus der Schlucht.
Alternativ kann man auch direkt an der Fußgängerbrücke aussteigen.
Länge: 0,9+0,9 Km (Einpaddelstrecke + Schlucht)
Höhenmeter: 25+40 m
Gefälle: 0,44% (Nur Schlucht)
Schwierigkeitsgrad: WW IV
Der zweite Schluchtabschnitt beinhaltet die größten Schwierigkeiten. Die gesamte Schlucht ist geprägt durch zahlreiche Katarakte und steile Stufenkombinationen. Die Schwierigkeiten sind konstant WW IV mit einzelnen Stellen V und einer Stelle X.
Die erste Kernstelle (Hufeisenstufe) kommt direkt zu Beginn dieses Schluchtstückes. Die Stufe ist am Ende einer klammartigen Passage, zum Besichtigen muss man vor dieser Passage rechtsufrig raus
(Ausstieg Eingangsschlucht).
Nach einer kurzen Genußgeraden mit abschließender Stufe folgt die zweite Kernstelle (Quaderkatarakt). Nach dieser Stelle erwartet einen einer der besten Abschnitte der Frutz. Auf 300 Meter ist
konstantes und schönes WWIV geboten, mindestens eine Stufe sollte man sich nochmal anschauen. Am Ende dieses ersten Teils der Kernschlucht gibt es einen Alternativausstieg, falls man die bald
folgende Zwangspassage und weitere schwere Stellen (bzw. eine wahrscheinlich unfahrbare) nicht fahren will (z.B. bei zu schnell gestiegener Schmelze, wenig Zeit bei Feierabendrun, Gruppengefüge
etc.).
Durch den Alternativausstieg hat man die Möglichkeit die Eingangsschlucht mit nur der ersten Hälfte der Kernschlucht zu verlängern. Ein Seil erleichtert den Aufstieg zur Straße.
Fakten
Einstieg:
Man kombiniert diesen Teil immer mit der Eingangsschlucht
Ausstieg:
Brücke Innerlaterns
Länge: 1,4 Km
Höhenmeter: 95 m
Gefälle: 0,68%
Schwierigkeitsgrad: WW V
Die Innerlaternser Schlucht ist nicht mehr ganz so steil wie die Kernschlucht, und insgesamt etwas homogener zu fahren. Auf der ersten Hälfte befindet man sich noch in der Schlucht, die zweite
Hälfte ist dann offener, bleibt aber wildwassertechnisch interessant.
Die gesamte Strecke bis zum Standardausstieg Bonacker/Mühle bietet zahlreiche schöne Katarakte & kleinere Stufen WW IV, unterbrochen von vier Kernstellen 3x WW IV+ und 1x WW V. Die vier
Kernstellen sind aber etwas leichter und fairer als die Kernstellen der Kernschlucht.
Nach dem Standardausstieg wird offener und leichter. Hat man aber das Gefühl noch nicht genügend Kilometer gemacht zu haben, insbesondere wenn man in Innerlaterns eingestiegen ist, bietet es sich an bis zum Beginn der Üblen Schlucht weiter zu paddeln.
Die Schwierigkeiten liegen relativ konstant zwischen II-III mit einzelnen Stellen III+.
Nach etwa einem Kilomenter gelangt man an ein Wehr mit einer anschließenden schweren Schlucht über deren Befahrbarkeit bisher nichts bekannt ist. Es empfielt sich etwa 100 vor dem Wehr über einen Buckel zu umtragen (siehe Karte, Zeitdauer ca. 15-20 min).
Vorsicht ist am Ausstieg geboten - Nach einem schönen Katarakt zieht es sehr schnell in die erste Klamm der Üblen Schlucht. Bei viel Wasser gefährlich!!!
Fakten
Einstieg:
Brücke Innerlaterns
Ausstieg:
Standard: Brücke Bonacker.
Alternativ: Direkt vor der Eingangsklamm Üble Schlucht
Länge: 1,7 Km (Standard) + 3,1 (Ergänzung)
Höhenmeter: 95 hm (Standard) + 115 m (Ergänzung)
Gefälle: 0,56% (Standard)
Schwierigkeitsgrad:
WW IV-V (Standard)
WW II-III (III+,X) (Ergänzung)
Sinnvolle Streckenkombinationen
Befahrbarkeit: Schneeschmelze ist im April-Mai. Die Frutz läuft zur Schneeschmelze sehr gut und häufig. Bei Hochschmelze kann sie schnell und stark ansteigen, für die Kernschlucht hat es dann oft zuviel Wasser.